Franken, eine jüdische Familie aus Bedburg



Über 300 Jahre Bedburger Geschichte
Heinz Obergünner, Heinz-Toni Dolfen




Die Familie Franken soll aus Böhmen ins Rheinland eingewandert sein. Dort ließen sie sich in verschiedenen Orten nieder und integrierten sich. Oft wurden sie führende Mitglieder der örtlichen jüdischen Gemeinde.

Bereits 1308 wird erstmals ein Jude in Kaster erwähnt. Seit 1620 sind jüdische Bürger in Bedburg bekannt. Sie trieben regen Handel in der näheren und weiteren Umgebung. Eine Witwe aus Bergheim beschwerte sich 1620 über den regen Handel der Bedburger Juden auch im Herzogtum Jülich. Der erste namentlich bekannte Jude wird 1626 erwähnt, als der Kirdorfer Pfarrer nach einer Kindstaufe auf dem Heimweg bei dem Juden Kompel Halt machte, der gerade eine Hochzeit feierte. Die Familie Franken ist seit mindestens 300 Jahren in Bedburg ansässig.

Jacob Marks (Franken)

Nachdem spanische und niederländische Truppen im Rheinland gewütet und 1673 die Burg und Teile der Stadt Bedburg zerstört hatten, begegnet uns in Kaster um 1714 in einem Dokument ein Jacob Marks. Sein Name taucht immer wieder in alten Bedburger Gerichtsakten auf. Seine Eltern sind leider nicht mehr zu ermitteln. Auch die Geburts- und Sterbedaten sind unbekannt. Er war verheiratet mit Sibille Joseph. Ihre Namen kennen wir aus dem Sterberegister ihres Sohnes, der den gleichen Namen wie der Vater trug. Möglicherweise stammt die Familie aus Jülich, wie die Urkunden vermuten lassen, und ist dann vor 1711 nach Kaster gezogen.

In den älteren Urkunden werden die Mitglieder der Familie Franken mit verschiedenen Namen bezeichnet, wie Marks, Herz und Hirtz, die später unter dem Namen Franken auftauchen, während ihre Eltern mit den älteren Namen bezeichnet werden. Der wahrscheinlich älteste Sohn ist der folgende Markus.
Ehefrau
Sibille Joseph
Kinder
Jacob Marks
* 1711 Kaster
✡ 03.09.1805 Kaster
Marks Herz (Markus Franken)
siehe nächstes Kapitel


Marks Herz (Franken)


Ehefrau
Sibille Breile
✡ vor 1800 (Kaster)
Kinder
Moses Marks
* 1745 Jülich
✡ 18.02.1827 Kaster
Marcus Franken
siehe nächstes Kapitel
Marks (Markus) war verheiratet mit Sibilla Breile. Beide lassen sich wiederum nur aus den Sterbeurkunden ihrer Kinder ableiten. Demnach dürfte Markus um 1700 geboren sein, wahrscheinlich in Jülich, und nach 1800 in Kaster gestorben sein. In der Sterbeurkunde ist vermerkt, dass er Metzger war, in einer Urkunde wird er auch Georg genannt.

Ihr Sohn Moses starb am 18.02.1827 Kaster und nach dieser Urkunde wurde er 1745 in Jülich geboren. Moses war ledig geblieben. Ihr ältester Sohn hieß Marcus.


Marcus Franken

Auch er wurde unter verschiedenen Namen wie Mogden Hirtz oder Marcus Hirz bekannt. Geboren wurde er 1738/39 in Kaster, wo er auch am 13.10.1381 im Alter von 92 Jahren starb. Um 1739 wird eine Synagoge in Bedburg urkundlich erwähnt. Als er etwa 15 Jahre alt war, erlebte er den verheerenden Stadtbrand von Bedburg.

Er war verheiratet mit Mindel Bernhard (auch Mindel Moises oder Sibille Bernartz genannt). Sein Beruf wird mit Metzger angegeben und er war auch Comissär (Bevollmächtigter) der Synagoge in Kaster. 1794 war er Augenzeuge der Besetzung des Rheinlandes durch die Franzosen.

Seine Frau hatte, soweit bekannt, zwei Kinder geboren. Sie hießen Joseph und Bernhard. Joseph wurde 1778 in Kaster geboren und war mit Gudula Rübsteck aus Morken verheiratet. Nach zwei Jahren Ehe starb sie und er heiratete Sibilla Mendel aus Linnich.
Ehefrau
Mindel Bernhard
✡ vor 1801
Kinder
Joseph Franken
* 1778 Kaster
✡ 20.10.1844 Kaster
1. Ehe mit Gudula Rübsteck
* 1776/1779 Morken
✡ 11.02.1816 Kaster
∞ 30.10.1814 Königshoven
2. Ehe mit Sibilla Mendel
* 1782 Linnich
∞ 22.11.1819 Kaster

Bernhard Franken
siehe nächstes Kapitel


Bernhard Franken


Ehefrau
Sibilla Heumann
* 1774 Wassenberg
✡ 04.06.1854 Frauweiler
Kinder
Mindula Franken
* 25.09.1800 Kaster
Jörgen Franken (weiblich)
* 27.08.1802 Kaster
Bernard Franken
* 04.08.1806 Kaster
Sibille Franken
* 12.12.1808 Kaster
✡ 1893 Wassenberg
∞ 05.01.1838 Wassenberg
Ehe mit Arnold Heumann
* 1797 Wassenberg
✡ 10.03.1857 Wassenberg

Jacob Franken
* 14.09.1810 Kaster
✡ 30.12.1812 Kaster
Joseph Franken
siehe nächstes Kapitel
Bernhard wurde 1789 in Kaster geboren und war von Beruf Obsthändler. Er heiratete Bella Heumann, die aus Wassenberg nahe der niederländischen Grenze stammte.

Sechs der neun nachweisbaren Kinder wurden in Kaster geboren, die übrigen nach seinem Umzug in Frauweiler. Die in Kaster geborenen Kinder hießen Mindula, Jörgen, Joseph, Bernard, Sibille und Jakob. In Frauweiler wurden Helene, Gudula und Adelheid - verheiratete Zander - geboren.

Ab 1801 wurde die Familie Franken Bürger der Französischen Republik, denn die Franzosen hatten das Gebiet seit 1794 besetzt und 1801 in ihren Staat eingegliedert. Von nun an mussten sich alle Gewerbetreibenden um ein Gewerbepatent bemühen, um wirtschaftlich tätig sein zu können. 1812 zog Bernhard nach Frauweiler.

Nach dem Abzug der Franzosen wurden sie 1815 preußische Staatsbürger mit König Friedrich Wilhelm III. als Staatsoberhaupt. Auch bei den Preußen bestand Patentpflicht. Bernhard, der als Wiederverkäufer geführt wurde, gab 1817 an, sein Patent verloren zu haben.

Zu Lebzeiten Bernhards wohnten 1824 in Bedburg 59 Personen jüdischer Herkunft. Davon sind sieben als Kaufleute, einer als Handwerker und einer als Grundbesitzer bekannt. Ein Jahr später erwarb die jüdische Gemeinde das Wohnhaus Graf-Salm-Straße 10 und richtete dort ihre Religionsschule ein; im Hinterhof befand sich die Synagoge. Schon früher wird von einem Bethaus bzw. einer Synagoge berichtet, doch fehlt ein Hinweis auf den Standort des Gebäudes.

Bernhard starb am 27.06.1861 in Frauweiler.


Joseph Franken


Juliane Harff, Ehefrau von Joseph Franken
Ehefrau
Juliane Harff
* 1818/19 Dinslaken
✡ 17.10.1897 Bedburg
Kinder
Markus Franken
* 01.08.1849 Frauweiler
✡ 25.01.1883 Frauweiler
Gustav Franken
* 13.03.1850 Frauweiler
✡ 15.12.1911 Bedburg
Hermann Franken
* 11.08.1851 Frauweiler
✡ 29.02.1916 Bedburg
Der vermutlich älteste Sohn Bernhards, Joseph Franken, wurde am 10.08.1804 in Kaster geboren. Als Beruf wird Getreidehändler angegeben, außerdem besaß er eine Manufaktur, deren Art nicht näher beschrieben wird. Er heiratete Juliane Harff, Tochter des Kaufmanns Levy Harff. Sie war 1818/19 in Dinslaken geboren.

Als er 1871 in Frauweiler starb, übernahm sie sein Geschäft. Soweit bekannt, hatte die Familie drei Söhne, Markus, Gustav und Hermann. Irgendwann zog Juliane nach Bedburg, möglicherweise in das Haus ihres Sohnes Hermann. Als sie am 17. Januar 1897 in Bedburg starb, unterschrieb Hermann die Sterbeurkunde.

Manchmal wird Joseph als Käufer des Hauses am Marktplatz von der Familie Oeppen angegeben, was aber nicht stimmen kann. Er hat nach seinem Umzug von Kaster nach Frauweiler immer dort gewohnt und war zum Zeitpunkt des Hauskaufs schon einige Jahre verstorben.


Markus Franken



Markus, der Älteste, wurde am 1. August 1849 in Frauweiler geboren. Als Beruf ist Kaufmann angegeben. Er starb unverheiratet im Alter von 34 Jahren in Bedburg am 25. Januar 1883. Als Wohnadresse ist die Wohnung Nr. 114 in Bedburg angegeben.

Gustav Franken

Von Gustav Franken sind die Geburts- und Sterbedaten bekannt. Er wurde am 13. März 1850 in Bedburg geboren und starb im Alter von 61 Jahren am 15. Dezember 1911 in Bedburg. Außer der Information, dass er von Beruf Obsthändler war, liegen uns keine weiteren Informationen vor.

Hermann Franken



Der jüngste Sohn von Joseph und Juliane, Hermann Franken, heiratete Frieda Stein (* 1862, ✡ 1940). Hermann ist derjenige, der 2022 die verlorene Grabplatte auf seinem Grabstein zurückerhielt. Er wurde am 11. August 1851 in Frauweiler geboren, erlernte den Beruf eines Kaufmanns und zog von Frauweiler nach Bedburg. Neben dem Getreidehandel betätigte er sich auch als Immobilienmakler. Über viele Jahre hinweg war er Vorsteher der jüdischen Gemeinde und engagierte sich auch im Gemeinderat der Stadt Bedburg.

Zusammen mit dem in Büsdorf geborenen Joseph Heumann verkaufte Hermann den Abtshof in Oberaußem. Dies ist deshalb interessant, weil hier vermutlich verwandtschaftliche Beziehungen bestehen. Herrmanns Urgroßmutter war eine geborene Heumann und stammte aus Wassenberg. Joseph Heumanns Familie stammte aus Tetz bei Linnich. Es ist gut möglich, dass es sich um dieselbe Familie handelt oder dass verwandtschaftliche Beziehungen bestehen.

Die in Bedburg sehr bekannte Familie Oeppen verkaufte um 1880 ein repräsentatives Gebäude am Markt an Hermann Franken. Es handelt sich um das alte historische Rathaus, das 1760 von der Familie Oeppen erbaut wurde. Er wohnte 1902 und 1911 in der Friedrich - Wilhelmstraße Nr. 43, eben im alten Rathaus.

Hermann war 64 Jahre alt, als Deutschland im August 1914 Russland und Frankreich den Krieg erklärte. Eineinhalb Jahre später, am 29. Februar 1916, starb Hermann kurz vor 23.30 Uhr in Bedburg.

Die Frankens waren im Bedburger Vereinsleben sehr aktiv. Die damals sehr bekannte Bedburger Naturbühne auf dem Sandberg förderte sie sehr und Albert Franken spielte sogar den Landvogt Geßler im Stück „Wilhelm Tell“ und auch Hedwig Franken hatte eine Rolle.

Zum Zeitpunkt der Übergriffe auf die Bedburger Juden im November 1938 war Frieda Franken schwer krank. Nonnen des Krankenhauses hatten sie unbemerkt in Sicherheit gebracht. Mit den Worten „Juden haben in einem deutschen Krankenhaus nichts zu suchen“ wurden sie jedoch von den Sicherheitskräften wieder hinausgeworfen.

Die Familie hatte fünf Kinder, Wilhelmina, Joseph, Albert, Bertha und Hedwig, die alle in Bedburg geboren wurden.

Hermann Franken und Frieda Stein
Ehefrau
Frieda Stein
* 1862 Ahlen
✡ 1940 Tel Aviv
Kinder
Wilhelmina Franken
* 23.05.1886 Bedburg
✡ Minsk
Joseph Franken
* 28.08.1887 Bedburg
✡ 1981 Düsseldorf
Albert Franken
* 10.03.1889 Bedburg
✡ 1971 Frechen
Bertha Franken
* 07.09.1890 Bedburg
✡ nach 1966 in Israel
Hedwig Franken
* 30.03.1896 Bedburg


Wilhelmina Franken

Das älteste Kind Wilhelmina Franken (* 23. Mai 1886, Bedburg) war mit Jakob Kaufmann (* 3. April 1870, Lengerich) verheiratet. Beide lebten in Wuppertal. Im Januar 1933 ernannte der Reichspräsident Paul von Hindenburg Adolf Hitler zum Reichskanzler. Mit ihm begann die Nazizeit und mit ihr der Terror gegen die Juden. Das Ehepaar wurde verhaftet und am 21. Juli 1942 von Düsseldorf nach Theresienstadt deportiert. Von dort wurden sie am 21. September 1942 in das Vernichtungslager Treblinka deportiert. Seitdem fehlt von ihnen jede Spur.

Joseph Franken




Joseph Franken
Joseph wurde am 28.08.1887 in Bedburg als preußischer Staatsangehöriger geboren. Nach der Schule in Bedburg besuchte er das humanistische Progymnasium in Grevenbroich (1897-1903) und anschließend das Gymnasium in Euskirchen (1903-1906). Danach begann er ein Jurastudium. In seiner Jugend lebte er bei seiner Tante und besuchte den Religionsunterricht in Köln. Dann kam der Erste Weltkrieg, in dem er für Deutschland kämpfte. Von 1914 bis 1918 war er im aktiven Militärdienst. Nach seiner Ausbildung zum Rechtsanwalt und Notar ließ er sich in Düsseldorf nieder. 1930 wurde er Oberlandesgerichtsrat in Düsseldorf und 1934 als Frontkämpfer mit dem Ehrenkreuz ausgezeichnet.

Nach der Pogromnacht wurde er verhaftet und nach Dachau verschleppt. 1939 gelang ihm die Emigration nach Palästina. Elf Jahre später, 1950, kehrte er nach Deutschland zurück, nach Düsseldorf an das Oberlandesgericht. 1951 wurde er Senatspräsident des OLG Düsseldorf bis zu seiner Pensionierung 1955. 1967 erhielt er das Große Bundesverdienstkreuz. Er starb 1981 in Düsseldorf.


Seine Tochter Hilde Edith Franken (*1927 Düsseldorf), jetzt Channa Monin genannt, besucht 2007 Bedburg, den Geburtsort ihres Vaters.

Frau Monin (Mitte) vor dem Rathaus © Stadt Bedburg


Albert Franken


Albert Franken
Auch Albert, geboren am 10.03.1889 in Bedburg, nahm wie sein Bruder am Ersten Weltkrieg teil. Er wurde 1935 mit dem Ehrenkreuz für Frontkämpfer ausgezeichnet. Seiner Mutter Frieda gehörte nach dem Tod ihres Mannes das Haus am Marktplatz, in dem auch Albert wohnte.

Am 9. November 1938 wurde er in Brauweiler inhaftiert. Wenige Tage später, am 15. November, wurde er vom Bahnhof Königsdorf aus mit der Bahn in das Konzentrationslager Dachau gebracht. Er war Häftling Nr. 28454. Aus dem Lager schrieb er am 23. November noch eine Postkarte, die erhalten ist. Wer gültige Ausreisepapiere hatte, wurde entlassen, die meisten wurden kahlgeschoren und Weihnachten 1938 oder im Januar 1939 entlassen. Der Druck auf sie wurde erhöht, damit sie ins Ausland auswanderten und sich das NS-Regime ihr Vermögen aneignen konnte.

Nach seiner Entlassung wurde er als Bevollmächtigter seiner Mutter gezwungen, das elterliche Wohnhaus zu verkaufen. Zuvor war das Haus unter Denkmalschutz gestellt worden, so dass ein Verkauf durch den Eigentümer allein nicht möglich war. Am Heiligabend 1938 wurde das Anwesen notariell durch den Notar Karl Pingen für 15.000 Reichsmark an die Stadt Bedburg verkauft.

Auch Albert konnte 1939 nach Palästina auswandern. Dort heiratete er 1947 seine Frau Ruth. In einem Vergleich vom 30. August 1950 verpflichtete sich die Stadt Bedburg, Albert Franken im Rahmen des Rückerstattungsgesetzes 10.000 DM zu zahlen. Wie sein Bruder kehrte er 1953 nach Deutschland zurück und lebte in Frechen. Er starb 1971 in Frechen, seine Frau Ruth starb 1994.


Bertha Franken



Im Jahr des Rücktritts von Reichskanzler Otto von Bismarck, am 7. September 1890, wurde Bertha in Bedburg geboren. Sie lernte den Oberhausener Rechtsanwalt und Notar Dr. Max Münchausen (✡ 1940 Israel) kennen, mit dem sie seit 1911 verheiratet war. Beide wohnten in der Gerichtstraße 18 in Oberhausen. Münchhausen war ein prominenter Oberhausener Bürger, Vorsitzender des Zentralvereins deutscher Bürger jüdischen Glaubens und der Jüdischen Gemeinde, und eine der wenigen Familien der Stadt, die ein Auto mit Chauffeur besaßen. Als er 1935 von den Nationalsozialisten mit Berufsverbot belegt wurde, verließ er Deutschland in Richtung Palästina. In der Emigration starb er 1940.

Sein Sohn Hans Münchhausen wanderte bereits mit 17 Jahren nach Palästina aus und studierte in Israel; er nannte sich nun Naftali Meiri. Am 29. März 2019 besuchte Yossi Meiri, ein Sohn von Naftali, mit seiner Frau Efrat, seinen Söhnen Lion und Omer und seiner Tochter Noam Bedburg. Auf Yossis Initiative geht die Städtepartnerschaft Bedburgs mit "Pardes Hanna Karkur" zurück.

Dr. Max Münchausen und seiner Frau Bertha wurde in Duisburg eine ganz besondere Ehre zuteil. Vor ihrem ehemaligen Wohnhaus wurden erstmals Stolpersteine für die Lebenden verlegt. Bertha verstarb nach Angabe der Familie 1978 in Israel.

Hedwig Franken

Hedwig Franken (* 1896, Bedburg) war seit 1920 mit Dr. Otto Levi (1890 Düsseldorf, ✡ 1996 Tel Aviv) verheiratet. Sie wurde 1942 nach Ausschwitz deportiert und ist seitdem verschollen. Beide lebten in Duisburg, wo auch ihre drei Kinder geboren wurden. Die älteste Tochter Ruth Eva Levi (* 19. Oktober 1923) ist unbekannt im Ghetto Krasniczyn umgekommen. Die 1926 geborenen Zwillingsschwestern Marga Lore und Hannelore sind in Israel verstorben.


Mit Wilhelmina, Joseph, Albert, Bertha und Hedwig Franken, den Kindern von Hermann Franken und Frieda Stein, endet die 300-jährige Geschichte der Familie Franken in Bedburg. Der Novemberpogrom 1938 mit der völligen Zerstörung der Inneneinrichtung der Synagoge, der Verwüstung jüdischer Häuser und der Misshandlung ihrer Bewohner bedeutete das Ende einer langen Bedburger Familiengeschichte.

Zum Stammbaum der Familie Franken

Stand: Juni 2023

* Geboren, ✡ Verstorben



Quellen:
Gert Friedt; Juden in Bedburg an der Erft Spurenfragmente einer Minderheit
Gert Friedt; Genealogien der Bergheimer Jüdischen Familien
K.H.S. Schulte; Dokumentation zur Geschichte der Juden am linken Niederrhein seit dem 17. Jh.
Elfi Pracht. Jüdisches Kulturerbe in Nordrhein-Westfalen
Darry1 Lillienfeld, Australien
Osnat Rosenberg, Australien
Notarvertrag Verkauf des Hauses
Jüdische Allgemeine
Archiv der Stadt Bedburg
Archiv des Vereins für Geschichte und Heimatkunde Bedburg e.V.