Stimmt, ich erinnere mich
Geschichte & Geschichten aus BedburgGünter Hesse
Mit „Stimmt, ich erinnere mich“ habe ich meine persönlichen Erinnerungen niedergeschrieben.
Einigen sind die kleinen Geschichten aus Bedburg sicher bekannt. Mein Wunsch war es sie einmal festzuhalten.
In Köln nennt man die Erzählungen über lustige Streiche „Krätzjen“. Die kleinen Alltagsschwänke sind
meist Geschichten mit Biss und Hintersinn, die gelegentlich auch nachdenklich erzählt werden. Für den
Dichter und Komponisten Willi Ostermann waren diese Alltagsgeschichten das Material für so manches Lied,
das die Zeiten überdauert hat. Das waren die Karnevalslieder wie „wat mät die Mösch in de Küch“ oder
„bei Palms da is de Pief verstoppt“.
Das erinnerte ich mich an Mathias Lammet, er war der „Ostermann von der Erft“, auch er verstand es
großartig dem Volk aufs Maul zu schauen und den oft zitierten Zeitgeist in Worte und Noten zu fassen. Es
ist zu wünschen, dass von diesem Volkssänger und Dichter mehr als nur ein Straßenname übrig bleibt.
Erinnern möchte ich auch an Josef Gierling, „Renz“ genannt, der im vorigen Jahrhundert einen
wesentlichen Anteil am Bedburger Vereins- und Kulturleben hatte. Persönlichkeiten, die ihre Geschichte
hatten und Geschichte geschrieben haben.
Mein Blick in die Graf-Salm-Straße meiner Kindheit, soll die Menschen, die Nachbarn zeigen, wie ich sie
erlebt habe. Natürlich habe ich als Kind die kleinen und großen Sorgen der Leute nicht bekommen, sicher
war auch nicht alles schön.
Warum erzähle ich die Geschichte meiner Familie? Auch unser Stammbaum ist so vielfältig wie die „Bläck
Fööß es in dem Lied „So simmer all he hinjekumme“ besingen, typisch für den „Schmelztiegel Rheinland“.
Wenn ich auch keinen“ stolzen Römer“ unter meinen Vorfahren gefunden habe, so fand ich, dass unser
Stammbaum genau dieses „Völkergemisch“ widerspiegelt.
Günter Hesse, Ausschnitt Vortrag beim Geschichtsverein
Layout: Tobias Dolfen