Besuch des EL-DE Hauses


Am 06.10.2018 besuchte der Verein für Geschichte und Heimatkunde Bedburg e.V. mit 27 Mitgliedern das nationalsozialistische Dokumentationszentrum der Stadt Köln im EL DE Haus in Köln, Appellhofplatz 23-25/Ecke Luisenstrasse. Das EL-DE Haus ist ein nach den Initialen seines Erbauers Leopold Dahmen ursprünglich konzipiertes Wohn- und Geschäftshaus, das 1935 von der Gestapo angemietet und für ihre Zwecke umgebaut wurde. Zwischen 1935 und 1945 diente das EL-DE Haus der Gestapodienststelle und als Gefängnis zum Inbegriff nationalsozialistischer Schreckensherrschaft in Köln.

Der Gestapo oblag die Überwachung der Bevölkerung und die Verfolgung der politischen und „rassischen“ Gegnerinnen und Gegner des nationalsozialistischen Regimes. Die Kölner Gestapo war verantwortlich für die Deportation und Ermordung tausender Juden sowie Sinti und Roma. In den letzten Monaten des Krieges (November 1944 – April 1945 ) wurden im Innenhof des EL-DE Hauses mehrere Hundert Menschen, vor allem ausländische Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter per Strang hingerichtet.


Wie durch eine Ironie des Schicksals blieb das EL-DE Haus im Krieg von Bombardierungen verschont. 1981 wurde das Gestapogefängnis als Gedenkstätte eröffnet. 1988 zog das NS Dokumentationszentrum in das EL-DE Haus ein. Die Stätte dient nicht allein der Aufbewahrung und Aufbereitung von NS-Dokumenten , Bibliotheken, Bildern, Briefen, Tagebüchern und Zeitzeugenberichten, sondern insbesondere auch als Lern- und Forschungsort. Allein zum Sammlungsbereich „jüdisches Leben in Köln“ gehören 300 kleinere und 30 größere Nachlässe von Personen mit ca. 4000 Fotografien und zahlreichen Originaldokumenten.

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Im Untergeschoß (Kellerräume) wurden uns die engen Gefängniszellen gezeigt. Erschreckend anzusehen wie im schmalen Raum von 2x5 m bis zu zwanzig Gefangene eingeengt und eingepfercht über mehrere Tage oder Wochen ausharren mussten. Es trat nur wenig Licht durch die 4 oder 6 Glasbausteine in die Zelle. Tagsüber waren die ein oder zwei beweglichen Glasbausteine, die für den Einlaß von Frischluft arretiert werden konnten, geschlossen gehalten, damit keine Stimmen der Gefangenen nach draußen dringen konnten. Für alle Mitglieder war es eine bedrückende und nachdenkliche Exkursion, die nach einer zweistündigen Führung durch den hervorragenden Guide Oliver Meißner zu Ende ging.

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Bericht Konrad Bludau