Exkursion in das LVR-Industriemuseum der Tuchfabrik Müller


von Konrad Bludau

Am Samstag, dem 13. April 2019 besuchte der Verein für Geschichte und Heimatkunde Bedburg e.V. die im Jahresprogramm angekündigte Exkursion in das Industriemuseum Euskirchen – Kuchenheim. Das Industriemuseum, das vom Landes-Verband-Rheinland unterhalten wird, fertigte in den Jahren von 1894 bis zur Schließung im Jahre 1961 Stoffe und Tuche des Fabrikanten Ludwig Müller. Müller hatte nach Aufgabe der Produktion die Fabriktore verschlossen und alle zur Tuchherstellung benötigten Maschinen zurückgelassen, sowie wie sie am letzten Arbeitstag noch im Einsatz waren. Die Fabrik wurde mangels Aufträge geschlossen.

Beim Rundgang durch die Fabrikhallen bekam man den Eindruck, als wäre die Zeit stehen geblieben.Nach 30 jährigem Dornröschenschlaf führten uns tüchtige Maschinisten und Monteure mächtige Krempelmaschinen, Webstühle und filigrane Spinnmaschinen für eine kurze Demonstration vor.



Aus Schafswolle, die man aus Australien bezog und Merino-Wolle, die aus Afrika (Marokko) kam,wurde feines Tuch gefertigt. Erstaunt schauten wir bei der Inbetriebnahme eines alten Webstuhls zu und konnten es nicht fassen,wie die Schiffchen mit hoher Geschwindigkeit durch die sich hebenden und senkenden Fäden von ca. 2,50 Meter Breite durchgeschossen wurden und so Faden zu Faden aneinanderreihten und eine gewebte Stofffläche entstehen ließ.



Im Büro-Kontor waren alte Geschäftsbücher und Vertragsunterlagen sowie Tuchmuster ausgelegt und einsehbar. So wurden Tuche für Uniformen im öffentlichen Dienst für Soldaten, Polizeibeamte oder Postbeamte bestellt und hergestellt.

Nach dem Rundgang stärkten wir uns in einem gut bürgerlichen Restaurant, bevor wir danach die Heimreise antraten.